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Chronologie des Somaliakonflikts

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Die Vorgeschichte des Bürgerkriegs

Juli 1977:Einmarsch der West Somali Liberation Front (WSLF) in Äthiopien. Februar 1978:Eingriff der somalischen Armee in die militärischen Auseinandersetzungen (Ogaden-Krieg). März 1978:Rückzug der somalischen Armee nach einer starken äthiopischen Gegenoffensive. April 1978:Somalische Offiziere (aus dem Majerten-Clan) versuchen, den Staatspräsidenten Siad Barre zu stürzen. 1981:Gründung der gemeinsamen Partei SSDF (Somali Salvation Democratic Front) durch die Oppositionsgruppen DFLS (Democratic Front for the Liberation of Somalia), SWP (Somali Workers Party) und SOSAF (Somali Salvation Front). Der SSDF gehörten vorwiegend Mitglieder des Majerten-Clans an.

April 1981:
Gründung des SNM (Somali National Movement) durch Angehörige des Ishaq- und Hawiye-Clans. August 1982:Nach Angriffen der SSDF von Äthiopien aus auf somalisches Gebiet erklärt die somalische Regierung den Ausnahmezustand.
1986:
Spaltung der SSDF, da ein Teil der Mitglieder ein Amnestieangebot der somalischen Regierung annimmt und nach Somalia zurückkehrt.


Der erste Bürgerkrieg April 1988:Abkommen zwischen äthiopischen Staatspräsidenten Mengistu und seinem somalischen Amtskollege Barre, das das Ende der jeweiligen Unterstützung der oppositionellen Gruppen besiegelt.
Mai 1988:
Offensive des SNM in Nord-Somalia. Mai 1988:Bombardierung der Städte Hargeisa und Burao durch südafrikanische Söldnerpiloten im Auftrag von Siad Barre. August 1988:Einsetzung einer Verfassungskommission durch Barre mit dem Ziel, den Konflikt zu entschärfen. Januar 1989:Nach Abwendung von dem SNM gründen die Hawiye in Rom den United Somali Congress (USC). Januar 1989:Bisher regierungstreue Ogadenis gründen die Vereinigung Somali Patriotic Movement (SPM). Seit 1989:Militärische Auseinandersetzungen zwischen somalischer Armee und USC/SPM im Grenzgebiet zu Kenia. 1989-90:Einheitliche somalische Armee löst sich auf, Soldaten laufen mit ihren Waffen zu den jeweiligen Clanmilizen über. Mitte 1989:Militärische Auseinandersetzungen in der Zentralregion und im Süden Somalias. Juli 1989:Erneuter Versuch, das Regime zu stürzen, Regierung reagiert mit Massaker an 400 Ishaq. Mai 1990:114 prominente Somalis schließen sich über Clan-Grenzen hinweg mit dem Ziel zusammen, den Konflikt zu beenden. Diese Gruppe fordert in einem Manifest die Einberufung einer "National Conference for Reconciliation and Salvation". Barre wird angeboten, bis 1993 im Amt zu bleiben. Er reagiert mit Repressionen: 47 Unterzeichner des Manifests kommen in Untersuchungshaft.


Juli 1990:
Siad Barre wird in einem Fußballstadion ausgebuht. Sicherheitskräfte reagieren mit einem Blutbad unter den Stadionbesuchern: Tausende von Opfern sind zu beklagen.
1990:
Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Durchschnittliches Jahreseinkommen weniger als 250 Euro. 1990:Verschärfung der Kampfhandlungen, vor allem zwischen USC und somalischer Armee. Auch das SPM beginnt verstärkt, Regierungstruppen anzugreifen, Militärbasen zu bekämpfen, und gewinnt Kontrolle über wichtige strategische Orte.

Dezember 1990:
Ausbruch der Kämpfe in Mogadischu. Januar 1991:USC nimmt Mogadischu ein. Siad Barre flieht in seine Heimatregion. Januar 1991:Verkündung im Rundfunk, dass Ali Mahdi neuer Präsident Somalias sei und eine provisorische Regierung gebildet habe. In der Folge kommt es zu offenen politischen Machtkämpfen. Der USC unter Mahdi hat es versäumt, andere Oppositionsgruppen an der politischen Neugestaltung zu beteiligen.

Februar 1991:
Anberaumung einer "Nationalkonferenz" durch Mahdi. Das SNM sagt Teilnahme ab. Daraufhin wird die gesamte Konferenz abgesagt.
April 1991:
Vertreter von USC und SNM unterzeichnen ein gemeinsames Bekenntnis zur "Wahrung der Staatlichen Einheit des Landes" und zu einer baldigen "Versöhnungskonferenz".
Mai 1991:
Das SNM ruft in Nordsomalia die "Republik Somaliland" als unabhängigen Staat aus und bildet eine elfköpfige Regierung sowie eine Nationalversammlung.
Juli 1991:
Versöhnungskonferenz in Dschibuti. Sechs Oppositionsgruppen nehmen teil. Das SNM beteiligt sich nicht. Ali Mahdi wird als Interimspräsident für zwei Jahre bestätigt.

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